Grundsätzliches zur Wirtschaftlichkeit

Vor ihrer Implementierung muss sich eine neue Energie-Technik der Frage nach ihrer Wirtschaftlichkeit stellen.
Das technologische System Transverpello hat mehrere "Stellschrauben", die Rentabilität stets zu gewährleisten:

Systemerweiterung in Streckungsbauweise
Was schwerelos im Wasser schwebt, kann problemlos verlängert werden. Doppelte Flügellänge ergibt doppelte Leistung - und einen aber mehr als doppelt so hohen Preis für dies Bauteil. Aber überhaupt nicht für die gesamte Anlage. Die Kosten für die übrigen Elemente steigen weit weniger oder gar nicht. Daraus resultiert eine Kostendegression, wie sie sonst im Maschinen- und Anlagenbau nicht erwartet wird.

Systemerweiterung in Modulbauweise
Auch mehr Moduln pro Anlage drückt die spezifischen Kosten. Posten wie Baustelleneinrichtung oder flussbauliche Maßnahmen wachsen längst nicht mit der Modulanzahl.

Dynamisierung des Energieangebots
Auf See weht der Wind schneller als über Land, weil der Wasserspiegel glatter ist als Gelände. Während sich dieser Effekt beim Wind kaum beeinflussen lässt, ist dies für die Flussströmung möglich:
Unverputzter Beton ist etwa doppelt so glatt wie die Sohle von Flachlandflüssen, und der doppelte Beiwert für die Rauhigkeit verdoppelt nach der Strickler-Formel die Fließgeschwindigkeit. Ein genügend großer geglätteter Bereich unter den Konvertern verachtfacht örtlich das Energieangebot, da die Geschwindigkeit – wie auch beim Wind - im Kubik in die Leistungsformel eingeht. Die Kontinuitätsgleichung tut dem im Prinzip keinen Abbruch, denn handelte es sich nicht um einen breiten Fluss, dessen Pegelstand durch die begrenzte Nutzstelle beim Ufer kaum geändert wird, sondern um einen engeren Kanal, so gäbe es immerhin noch eine Vervierfachung. Auch wo auf ein Erhöhen der Fließgeschwindigkeit um lediglich 25 % abgezielt wird, würde sich das Leistungsangebot noch verdoppeln: Gegeben eine Flussstelle mit 1,6 m/s, das hoch 3 ist 4, und 2 hoch 3 ist 8.
Damit sich der Gewinn einstellt, darf der betonierte Bereich natürlich nicht zu klein sein; ob sich dessen Mehr an Kosten im konkreten Fall lohnt, ist jeweils für den Standort mit seinen Gegebenheiten zu diskutieren

Minderung von Tip-Verlusten
Wie zumal beim Flugzeug gibt es auch am Transverpello-Flügel Tip-Verluste. Wegen des gerade umgekehrten Seitenverhältnisses, dazu wegen der viel geringeren Anströmgeschwindigkeit, kann sich der verlustbringende Wirbel hier sogar besser ausformen.
An den Enden der Flugzeugflügel sorgen die allermeist schräg nach oben gezogenen Winglets für eine Reduzierung jener Wirbel. In der Vergangenheit konnte man da auch schon mal senkrechte ovale Endscheiben sehen. In Anlehnung daran können unten am Transverpello-Flügel leistungssteigernd waagerechte dicke Bleche angebracht werden.

Rückstrombremse
Eine Möglichkeit aus der Bionik, den Grenzwert des Anstellwinkels zu erhöhen. Die Deckfedern der Vogelflügel werden bei Anstellwinkeln, bei denen beim Flugzeug bereits der Strömungsabriss erfolgen würde, angehoben und damit der den Abriss erzeugende Rückstrom gehindert. Mittels entsprechender Laschen ließe sich dieses auch am Transverpello-Flügel machen und so durch einen größeren Anstellwinkel der Pendelweg vergrößern und damit der Wendezeitverlust verringern.


Lutz Kroeber 2008 Transverpello