Der Einsatz in Meeresströmungen

Bosporus

Die Strömungen in der 31 km langen Verbindung zwischen Schwarzem Meer und Marmarameer sind nicht einheitlich. Aus dem Schwarzen Meer fließt ein kräftiger Oberstrom, und in umgekehrter Richtung ein schwächerer Unterstrom. Die Fließgeschwindigkeit variiert mit dem Querschnitt. Die größte Breite ist 3.000 m und die geringste 660 m, die Tiefe schwankt zwischen 120 und 30 Metern.

An einer Stelle mit v = 1,6 m/s werde ein Transverpello-Modul mit einem Flügelelement von 200 m Länge und 20 m Höhe installiert.

Daraus ergibt sich die rechnerische Leistung

P = ca × v³ × ρ/2 × l × h × 0,35 × 0,8 × η
P = 0,69 × 4,1 × 500 × 200 × 20 × 0,28 × 0,75
P = 1,2 MW.

Golfstrom

Zwischen Inseln der Karibik strömt der Golfstrom auf 50 km Breite und 120 m Tiefe mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 2 m/s.

Ein Ponton-Flügelelement der ungefähren Größe eines Tankers zu bauen, stellt kein technisches Problem dar. Bei einer gewählten Länge von 300 m und einer Höhe von 100 m ergäbe sich die Leistung

P = 0,69 × 8 × 500 × 300 × 100 × 0,28 × 0,75
P = 17,4 MW.

Wo solche Abmessungen als problematisch anmuten, wäre natürlich auch an eine Anzahl kleiner dimensionierter Moduln zu denken.


Mächtige Meeresströmungen in relativer Landnähe finden sich auch andernorts. Auch solche mit noch deutlich höherer Geschwindigkeit; der Agulhas-Strom vor Südafrika bringt es auf bis 3,5 m/s.

Die heutige Offshore-Bautechik kann Nutzungsvorhaben der skizzierten Art umsetzen. Vorschläge, an solchen Meeresstellen die ‘free-flow turbines’ nun gewinnbringend zum Einsatz kommen zu lassen, sind auf ökologischen Widerspruch gestoßen, - am sich gemächlich bewegenden Transverpello-Flügel würde die Meeresfauna kaum zu Schaden kommen.


Gezeitenströme

Für lohnende Gezeitenströme kann die Konstruktion auch umschwenkbar gestaltet werden. Die Achse der Deichsel säße dabei in Pfeilerinselmitte, und die Hydraulikzylinder kämen auf einen Schwenksockel.


Lutz Kroeber 2009 Transverpello